Don Quijote

nach dem Roman von Miguel de Cervantes
in einer Bühnenfassung von Elina Finkel

Don Quijote de la Mancha, wie er sich selbst nennt, liebt Ritterromane. An sich eine schöne Leiden- schaft, würde die Leseratte sich nicht etwas zu sehr darin vertiefen. In seiner Fantasie erblühen kurioserweise Wagnisse, die eigentlich keine sind. Brutal, kraftvoll und zugleich rührend ist der„Ritter von der traurigen Gestalt“ davon überzeugt, dass die Welt dringend Helden braucht. So sehr, dass er nicht mehr zwischen Fiktion und Wirklichkeit unterscheiden kann. Mit seinem Gefährten Sancho Pansa zieht er im festen Glau- ben, selbst ein fahrender Ritter zu sein, los, um Abenteuer zu bestehen. Doch zum Leidwesen seines Umfeldesverschlimmbessert der Fantast alles, worin er sich einmischt. Der tragische Held zwischen Hybris und Lächerlichkeit, der nur Gutes tun will, aber jedes Mal fatal endet – das Komische ist radikal destruktiv und visionär zugleich.

In der Inszenierung Elina Finkels steht die Freund- schaft zwischen Don Quijote und Sancho Pansa genauso im Mittelpunkt wie das Changieren zwischen Fiktion, Traum und Realität, Poesie und Pragmatik. Die fantastischen Welten des ritterlichen Traumtänzers, die das Osloer Nobelinstitut zum „besten Roman der Welt“ kürte, werden nicht nur als ein Stück für drei Schauspielende erzählt, sondern auch von der ukrainischen Ausstatterin und Künstlerin Olesia Golovach live auf der Bühne gezeichnet und illustriert.